D-Zug Beograd-Express
Wollte man vor dem 23.Mai 1971 umsteigefrei mit dem Zug von Hamburg nach Jugoslawien reisen, musste man entweder im JZ Liegewagen des D 86 Kärnten-Express, der ab Villach im D 90 Tauern-Express bis Split weiterlief oder bis 1969/70 im ABüm/Büm mit D 82 von Kiel kommend nach München und von dort per Kurswagenübergang weiter mit dem D 901 Jugoslavia-Express nach Beograd fahren.
Erst zum Sommerfahrplan 1971 wurde der D 488/489 Beograd-Express eingeführt, welcher zunächst von Hamburg-Dammtor, ab Sommer 1973 als D 498/499 von Hamburg-Altona bis Beograd verkehrte.
Erst zum Sommerfahrplan 1971 wurde der D 488/489 Beograd-Express eingeführt, welcher zunächst von Hamburg-Dammtor, ab Sommer 1973 als D 498/499 von Hamburg-Altona bis Beograd verkehrte.
Als Laufstrecke wählte man ab Hamburg Hbf die ca. 182 km lange Bahnstrecke Hamburg - Hannover, weiter auf der ca. 108 km langen Hannoverschen Südbahn bis Göttingen, Bahnstrecken Göttingen - Bebra (247 km) und Bebra-Fulda (58 km), weiter 21 km auf der Kinzigtalbahn bis Elm bei Fliedern, von dort der Wechsel auf die Fulda-Main-Bahn bis Gemünden und dort anschließend für ca. 39 km auf die Main-Spessart-Bahn bis Würzburg. Den Streckenabschnitt Hannover - Würzburg bezeichnete man auch als Nord-Süd-Strecke.
Von Würzburg ging es weiter über die Bahnstrecken Würzburg - Nürnberg (138 km), Nürnberg - Regensburg (100 km) und Regensburg - Passau (138 km). Dort wechselte man für 81 km auf die Passauer Bahn bis nach Wels Hbf um anschließend ca. 25 km auf der österreichischen Westbahn bis nach Linz Hbf zu fahren.
Von Linz Hbf bis nach Selzthal war der Laufweg zeitlich zweigeteilt:
a) Sommer 1971 und Winter 1971 bis 13/14.12. und ab Winterfahrplan 1979/80 von Linz mit Richtungswechsel über die
eingleisige Pyhrnbahn via Spittal an der Pyhrn nach Sezthal (Die Umstellung im Winter 1971 erfolgte lt. EK 34 u. 35
zum 13.12. und lt. Kursbuch am 14.12.71, ist im ZPAR Winter 1971/1972 noch nicht vermerkt)
.b) ab 13/14.12.1971 bis Ende des Sommerfahrplans 1979 von Linz weitere 25 km auf der Westbahn bis St. Valentin, dort
wechselnd auf die Rudolfbahn via Steyr nach Selzthal.
wechselnd auf die Rudolfbahn via Steyr nach Selzthal.
Von Selzthal ging es auf der Rudolfsbahn weiter nach Loeben Hbf, von dort auf der Bahnstrecke Loeben - Bruck an der Mur nach Bruck a. d. M. (ca. 23 km) um nach einem Richtungswechsel ca. 100 km auf der Südbahn verkehrend Spielfeld-Straß zu erreichen. Von dort ging es auf der Bahnstrecke Spielfeld-Straß - Trieste Centrale über Maribor (Marburg an der Mur) bis nach Rimske Toplice (Römerbad) bei Zidani Most, wo auf die Bahnstrecke Zidani Most - Sisak gewechselt wurde um dort bis nach Zagreb Glavni Kolodvor (ab Winter 1979 Endbahnhof) zu fahren. Diese detaillierte Auflistung der einzelnen Streckenabschnitte macht deutlich, welche Anforderungen die Einführung eines solchen Langläufers bei den beteiligten Bahnverwaltungen verursachte, zumal auf dem südlichen Abschnitt die stark belastete Tauernbahn zu umgehen war, was allerdings auch mit einer Verlängerung der Gesamtreisedauer von gut 2 1/2 Stunden gegenüber der vorherigen Kurswagenverbindung verbunden war. Von Zagreb ging es letztendlich weiter bis nach Belgrad, dem Endbahnhof bis Ende Sommerfahrplan 1979. |
|
Die Bespannung:
DB-Netz bis Passau; zunächst BR 110, später ab Mitte der 70er Jahre auch BR 111 und 103
a) ab 23.05.71 bis 13.12.71 Passau-Wels-Linz: ÖBB 1018; Linz-Phyrnbahn-Selzthal-Graz: Linz-Spital am Phyrn 2x ÖBB 52 (ab 08.10.71 nur 1x ÖBB 52) Spital am Pyhrn-Seltzthal-Graz ÖBB 1042,Graz-Selzthal ÖBB 1042, Selzthal-Linz 2x ÖBB 2045 (auch, wenn verfügbar ÖBB 2043.501+2045), Linz-Passau ÖBB 1018
b) ab 14.12.71 bis 27.05.1972: Passau-Wels-Linz-Graz über Steyr: ÖBB 1042.5
DB-Netz bis Passau; zunächst BR 110, später ab Mitte der 70er Jahre auch BR 111 und 103
a) ab 23.05.71 bis 13.12.71 Passau-Wels-Linz: ÖBB 1018; Linz-Phyrnbahn-Selzthal-Graz: Linz-Spital am Phyrn 2x ÖBB 52 (ab 08.10.71 nur 1x ÖBB 52) Spital am Pyhrn-Seltzthal-Graz ÖBB 1042,Graz-Selzthal ÖBB 1042, Selzthal-Linz 2x ÖBB 2045 (auch, wenn verfügbar ÖBB 2043.501+2045), Linz-Passau ÖBB 1018
b) ab 14.12.71 bis 27.05.1972: Passau-Wels-Linz-Graz über Steyr: ÖBB 1042.5
Beim Start im Sommer 1971 in Hamburg-Dammtor nachmittags um 17.06 Uhr bestand der D 489 Beograd-Express aus je einem Gepäck-, Schlaf- und Liegewagen mit Ziel Beograd sowie weiteren 5 Sitzwagen, wovon einer ein ABm war.
Zudem kam noch ein Bm und ein ABm bis Zagreb, ein Bm bis Maribor sowie ein ABm bis Graz hinzu.
Der Zug erreichte Beograd einen Tag später abends um 20.15 Uhr. Mit Ausnahme des letztgenannten Wagens nach Graz waren alle anderen Wagen für Reisende nach Österreich und Jugoslawien mit einer Platzkartenpflicht belegt.
Der Gegenzug D 489 nordwärts startete in umgekehrter Reihung morgens um 8.10 Uhr in Beograd und erreichte Hamburg-Dammtor am nächsten Tage um 11.29 Uhr, wobei dieser nicht platzkartenpflichtig war.
Ab dem Folgejahr 1972 wurde dem Gegenzug immer ein Postwagen beigestellt.
Ein weiteres Jahr später wechselte die Zugnummer in D 498/499, welche der Expresszug bis zur seinem Ende behielt
(Ausnahme die saisionale Nummerierung D 1498/1499 im Sommer 1979) und der nörliche Endbahnhof war nun Hamburg-Altona.
Zudem kam noch ein Bm und ein ABm bis Zagreb, ein Bm bis Maribor sowie ein ABm bis Graz hinzu.
Der Zug erreichte Beograd einen Tag später abends um 20.15 Uhr. Mit Ausnahme des letztgenannten Wagens nach Graz waren alle anderen Wagen für Reisende nach Österreich und Jugoslawien mit einer Platzkartenpflicht belegt.
Der Gegenzug D 489 nordwärts startete in umgekehrter Reihung morgens um 8.10 Uhr in Beograd und erreichte Hamburg-Dammtor am nächsten Tage um 11.29 Uhr, wobei dieser nicht platzkartenpflichtig war.
Ab dem Folgejahr 1972 wurde dem Gegenzug immer ein Postwagen beigestellt.
Ein weiteres Jahr später wechselte die Zugnummer in D 498/499, welche der Expresszug bis zur seinem Ende behielt
(Ausnahme die saisionale Nummerierung D 1498/1499 im Sommer 1979) und der nörliche Endbahnhof war nun Hamburg-Altona.
Um den Beograd-Express attraktiver zu gestalten, bot man ab Sommer 1974 einmal pro Woche die Autobeförderung nach Graz mit DDm-Wagen der Deutschen Bundesbahn an, welche aber bereits Ende Sommer 1977 wieder eingestellt wurde.
Ebenso erfolgte zu diesem Zeitpunkt die Aufgabe des Schlafwagens, dessen Laufweg mangels Nachfrage bereits 1974 auf Maribor und 1975 auf Graz gekürzt worden war.
Nachdem der Beograd-Express im Sommer 1979 noch unter der Saisonnummer D 1498/1499 unterwegs war, verkehrte er im Winter 1979 nur noch als namensloser D 498/499 auf verkürzter Strecke bis Zagreb.
So konnte er sich trotz sinkender Nachrage der Reisenden und einigen Kürzungen der Wagengarnitur fast noch ein
Jahrzehnt behaupten, bis 1988 eine weitere Laufwegverkürzung auf Wels in Österreich erfolgte.
Weitere zwei Jahre später, 1990 erfolgte dann die Einstellung des Zuges.
Balkanzüge
Mit der Bezeichnung "Balkanzüge" der Epochen 3 und 4 sind hier nicht die im Volksmund "Balkanexpress" genannten Bahnstrecken Haiger - Breitscheide (Hessen), Stockhausen - Beilstein (Hessen) bzw. Remscheid-Lennep - Opladen (NRW) gmeint.
Auch nicht der vielumworbene "Balkan-Express" der Modelleisenbahnindustrie mit vorwiegend deutschen Wagen und Lok, welcher de facto in dieser Form nie existierte, da der damalige "Balkan-Express" zwar zeitweise Kurswagen mit dem Jugoslavia- und dem Hellas-Express tauschte, aber als Ex 186/187 bzw. Ex 254/255 in der Relation Wien - Beograd/Istanbul/Zagreb mit ÖBB- und JZ-Wagen verkehrte und den Bereich der DB noch nicht einmal tangierte.
Balkanzüge steht hier als Oberbegriff für folgende internationalen Züge:
Orient-Express: verkehrte nach dem 2. Weltkrieg wieder ab dem 01.04.1946 von Paris - Wien/Budapest/Bukarest (jeweils den politischen Wirren angepasst) bis in die Epoche 5
Tauern-Express: fuhr seit 1951 von Oostende mit Fähranschluss London bis nach Belgrad, später Split bis Frühjahr 1988, anschließend namenlos verkürzt bis Salzburg
Jugoslawien/Jugoslavia-Express: verkehrte seit 1955 von Oostende mit Fähranschluss London und Flügelzug von/bis Amsterdam/Den-Haag,
später München - Beograd, Frankfurt/M. - Istanbul, Frankfurt/M. - Beograd und Dortmund/München - Beograd bis 1991
Dalmatien/Dalmatia-Express: fuhr seit 1959 in der Relation Oostende - Rijeka, später von 68 bis 77 von Stuttgart nach Split und anschließend auf gleicher Strecke als namenloser Zug
Mostar-Express: verkehrte von 1972 bis Frühjahr 1977 von Stuttgart nach Ploce
Mostar-Dalmatija-Express: ab Sommer 1977 bis 1993 Nachfolger vom Mostar-Express, anschließend unter dem Namen Lisinski verkehrend
Hellas-Express: von 1963 bis 1991 in der Relation Dortmund - Athen, zeitweise auch als Hellas-Istanbul-Express, unterwegs
Attika: verkehrte von Sommer 1989 auf der Strecke München - Athen via Kroatien, zeitweise saisonal, später durch Unruhen in Kroatien Laufwegumstellung, im Sommer 1993 eingestellt
Akropolis: fuhr von Sommer 1968 bis Frühjahr 1991 in der Relation München - Athen
Istanbul-Express: seit 1965 von München nach Istanbul unterwegs, 1969 ausgesetzt, ab 1970 Laufwegsverlängerung auf Stuttgart - Istanbul bzw. 1971 auf Frankfurt/M. - Istanbul bis Frühjahr 1977, 1977 und 1978 ausgesetzt, ab Sommer 1979 bis Frühjahr 1991 Wiederkehr als Nachfolger vom Tauern-Orient-Express München - Istanbul, zeitweise auch als Hellas-Istanbul verkehrend, anschließend Skopje-Istanbul-Express bis zur Einstellung 1993
Beograd-Express: verkehrte von Sommer 1971 bis einschließlich Sommer 1979 von Hamburg bis nach Belgrad, anschließend namenslos
mit Laufwegverkürzung auf Zagreb
Tauern-Orient: fuhr von 1966 bis Sommer 1979 von München nach Belgrad, dort teilte sich der Zug in Athenes-Express nach Athen und Marmara-Express nach Istanbul, anschließend siehe Istanbul-Express
Mit der Bezeichnung "Balkanzüge" der Epochen 3 und 4 sind hier nicht die im Volksmund "Balkanexpress" genannten Bahnstrecken Haiger - Breitscheide (Hessen), Stockhausen - Beilstein (Hessen) bzw. Remscheid-Lennep - Opladen (NRW) gmeint.
Auch nicht der vielumworbene "Balkan-Express" der Modelleisenbahnindustrie mit vorwiegend deutschen Wagen und Lok, welcher de facto in dieser Form nie existierte, da der damalige "Balkan-Express" zwar zeitweise Kurswagen mit dem Jugoslavia- und dem Hellas-Express tauschte, aber als Ex 186/187 bzw. Ex 254/255 in der Relation Wien - Beograd/Istanbul/Zagreb mit ÖBB- und JZ-Wagen verkehrte und den Bereich der DB noch nicht einmal tangierte.
Balkanzüge steht hier als Oberbegriff für folgende internationalen Züge:
Orient-Express: verkehrte nach dem 2. Weltkrieg wieder ab dem 01.04.1946 von Paris - Wien/Budapest/Bukarest (jeweils den politischen Wirren angepasst) bis in die Epoche 5
Tauern-Express: fuhr seit 1951 von Oostende mit Fähranschluss London bis nach Belgrad, später Split bis Frühjahr 1988, anschließend namenlos verkürzt bis Salzburg
Jugoslawien/Jugoslavia-Express: verkehrte seit 1955 von Oostende mit Fähranschluss London und Flügelzug von/bis Amsterdam/Den-Haag,
später München - Beograd, Frankfurt/M. - Istanbul, Frankfurt/M. - Beograd und Dortmund/München - Beograd bis 1991
Dalmatien/Dalmatia-Express: fuhr seit 1959 in der Relation Oostende - Rijeka, später von 68 bis 77 von Stuttgart nach Split und anschließend auf gleicher Strecke als namenloser Zug
Mostar-Express: verkehrte von 1972 bis Frühjahr 1977 von Stuttgart nach Ploce
Mostar-Dalmatija-Express: ab Sommer 1977 bis 1993 Nachfolger vom Mostar-Express, anschließend unter dem Namen Lisinski verkehrend
Hellas-Express: von 1963 bis 1991 in der Relation Dortmund - Athen, zeitweise auch als Hellas-Istanbul-Express, unterwegs
Attika: verkehrte von Sommer 1989 auf der Strecke München - Athen via Kroatien, zeitweise saisonal, später durch Unruhen in Kroatien Laufwegumstellung, im Sommer 1993 eingestellt
Akropolis: fuhr von Sommer 1968 bis Frühjahr 1991 in der Relation München - Athen
Istanbul-Express: seit 1965 von München nach Istanbul unterwegs, 1969 ausgesetzt, ab 1970 Laufwegsverlängerung auf Stuttgart - Istanbul bzw. 1971 auf Frankfurt/M. - Istanbul bis Frühjahr 1977, 1977 und 1978 ausgesetzt, ab Sommer 1979 bis Frühjahr 1991 Wiederkehr als Nachfolger vom Tauern-Orient-Express München - Istanbul, zeitweise auch als Hellas-Istanbul verkehrend, anschließend Skopje-Istanbul-Express bis zur Einstellung 1993
Beograd-Express: verkehrte von Sommer 1971 bis einschließlich Sommer 1979 von Hamburg bis nach Belgrad, anschließend namenslos
mit Laufwegverkürzung auf Zagreb
Tauern-Orient: fuhr von 1966 bis Sommer 1979 von München nach Belgrad, dort teilte sich der Zug in Athenes-Express nach Athen und Marmara-Express nach Istanbul, anschließend siehe Istanbul-Express
d_488_beograd-express_90_ko.pdf | |
File Size: | 174 kb |
File Type: |